Europäisches Jahr der Jugend 2022

Am 15. September hatte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union angekündigt, das Jahr 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend zu erklären. Ihre Begründung: Junge Menschen in Europa haben während der Covid-19 Pandemie aus Rücksicht für andere auf Vieles verzichtet. Junge Menschen sollen daher in den Fokus gerückt werden und eine gute Perspektive für ihr Leben bekommen.

Ziele des Europäischen Jahres der Jugend
Mit dem Europäischen Jahr der Jugend will die Kommission gemeinsam mit dem Europäischen Parlament, den Mitgliedstaaten und den regionalen wie lokalen Gebietskörperschaften folgende Ziele erreichen:
• die Generation würdigen und unterstützen, die unter Corona am meisten gelitten hat. Sie will ihr zudem in Form des ökologischen und digitalen Wandels nicht nur neue Perspektiven und Chancen bieten, sondern auch neue Hoffnung, Kraft und Zuversicht geben.
• allen jungen Menschen Mut machen sich staatsbürgerlich und politisch zu betätigen.
• Möglichkeiten erweitern, die die EU-Politik jungen Menschen bietet — im Sinne ihrer persönlichen, sozialen und beruflichen Weiterentwicklung in einer grünen, digitalen und inklusiven Welt.

Stellungnahmen des Europäischen Parlaments
Das Europäische Jahr der Jugend (EJJ 2022) soll jungen Menschen in Europa, die von der COVID-19-Pandemie betroffen sind, wieder eine positive Perspektive zu geben. Im Europäischen Jahr der Jugend sollen die Prioritäten der Jugend in den relevanten EU-Politikbereichen und bei allen Entscheidungsprozessen besonders Beachtung geschenkt werden. Die Abgeordneten unterstützten die Entscheidung mit 604 Ja-Stimmen, 25 Nein-Stimmen und 68 Enthaltungen.
Im Jugendjahr 2022 sollen junge Menschen in wichtige Konsultationsprozesse wie die Konferenz zur Zukunft Europas und andere öffentliche Maßnahmen auf EU-, nationaler und lokaler Ebene einbezogen werden. Die Europaabgeordneten sorgten dafür, dass ein besonderer Schwerpunkt auf benachteiligte junge Menschen und auf psychische Probleme (mental health) gelegt werden. Geplant sind im Europäischen Jahr der Jugend unter anderem Konferenzen, Initiativen für mehr Jugendbeteiligung
bei der Politikgestaltung, Sensibilisierungskampagnen für eine integrative, grüne und digitale EU sowie Studien und Forschungsarbeiten über die Situation junger Menschen in der EU.

Erhöhtes Budget
Die Abgeordneten haben die Mittel für die Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps um 8 Millionen Euro aufgestockt, um die Aktivitäten des Jugendjahres zu unterstützen. Der Betrag wurde in den Vermittlungsgesprächen über den EU-Haushalt 2022 mit dem Rat vereinbart. Weitere Mittel für die Aktivitäten werden 2022 auch aus anderen einschlägigen EU-Programmen und -Instrumenten mobilisiert.
Die Abgeordneten fügten die Option hinzu, auch nach 2022 noch EU-Mittel bereitzustellen, um Projekte und Initiativen für junge Menschen über das Jahr 2022 zu sichern.
Die Mitgliedsstaaten sind aufgefordert, eine nationale Koordinierungsstelle zu benennen, um die Teilnahme am Europäischen Jahr der Jugend zu organisieren.
Diese Koordinierungsstellen sollen in Zusammenarbeit mit Vertreter*innen von Organisationen oder Einrichtungen im Jugendbereich junge Menschen aktiv in die Vorbereitung und Durchführung der Aktivitäten des Europäischen Jahres der Jugend 2022 einbinden und auch junge Menschen außerhalb der EU einbeziehen. Das Europäische Jahr der Jugend 2022 soll mit einem Budget von 8 Millionen Euro ausgestattet sein. Auf einer allgemeineren Ebene soll das Europäische Jahr der Jugend mit der erfolgreichen Umsetzung von NextGenerationEU einhergehen. Dabei strebt es Synergien und gegenseitige Ergänzung mit anderen EU-Programmen für junge Menschen in allen Bereichen an. Für jugendrelevante Investitionen kommen derzeit erhebliche EU-Mittel aus verschiedenen Programmen und Instrumenten der EU in Betracht, unter anderem von Erasmus+, dem Europäischen Solidaritätskorps, Kreatives Europa und dem Europäischen Sozialfonds Plus. Ein Fokus liegt auf der Erweiterung der Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen im Zuge der Erholung nach der Pandemie, unter anderem durch die Empfehlung der Kommission für eine wirksame aktive

Beschäftigungsförderung nach der COVID-19-Krise (EASE) sowie den Start der neuen Initiative ALMA (Aim, Learn, Master, Achieve). ALMA soll benachteiligten Menschen von 18 bis 30 Jahren, die weder eine Arbeit haben noch eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren, die Möglichkeit eröffnen, praktische Erfahrung in einem anderen EU-Mitgliedsstaat zu sammeln.

Nächste Schritte
Aktivitäten zum Europäischen Jahres der Jugend werden in jedem Mitgliedstaat von nationalen Koordinatoren in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und Organisationen der Zivilgesellschaft organisiert und vom Europäischen Parlament begleitet.

Die Abgeordneten haben dafür gesorgt, dass junge Menschen und Jugendorganisationen auf nationaler und EU-Ebene bereits in die Planungsphase einbezogen werden.

Wie wird das Aktionsjahr organisiert?
Die Kommission wird während des gesamten Jahres eine Reihe von Aktivitäten koordinieren. Dies geschieht in engem Kontakt mit dem Europäischen Parlament, den Mitgliedstaaten, regionalen und lokalen Behörden, Jugendorganisationen und den jungen Menschen selbst. Die Initiativen, die im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend entwickelt werden, werden mit acht Millionen Euro aus Erasmus+ und dem Europäischen Solidaritätskorps unterstützt. Das vollständige Programm der Aktivitäten und weitere Informationen werden auf dem Europäischen Jugendportal zu finden sein. u.a. zu folgenden Themen:

Freiwilligentätigkeit im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps
Schul- und Jugendaustausch
Erasmus+-Programme
Praktika bei der EU oder einer internationalen Organisation
Europäische Jugendwoche
EU-Jugenddialog

#DiscoverEU (https://www.euractiv.de/section/jugend-bildung/news/60-000-kostenlose-interrail-tickets-fuer-eu-jugendliche/; https://www.eu-foerdermittel.eu/beitraege/

Selbst aktiv werden!
Die vielen Programme der EU können genutzt und erfolgreich umgesetzt werden. Es besteht jedoch ein
grundsätzliches Problem:
Der Pädagogische Austauschdienst (PAD) freut sich in seiner Presseerklärung vom 16. November 2020 über 443 Akkreditierungen von Schulen aus Deutschland für das Erasmusprogramm der EU für das Jahr 2021. Möglicherweise ist dies auch die Anzahl von Anträgen, die von der zuständigen Abteilung des PAD personell bearbeitet werden können.
Auf alle Schulen – 17.109 Schulen ab Klasse 5 – einschließlich 3.455 Berufsschulen – der Bundesrepublik Deutschland bezogen sind das aber nur 2,5 %!
Deshalb ist die Grundlegung der europäischen Dimension eine wesentliche Aufgabe im Unterricht aller
Fachgebiete der Schulen! Hier besteht nach unseren Recherchen Handlungsbedarf!
Hier möchten wir Sie und alle Schülerinnen und Schüler motivieren, selbst aktiv zu werden!
Die Europawoche 2022 eröffnet dazu vielfältige Möglichkeiten.

Anm.:
Für die Presse zusammengestellt: www.schulforum-limburg-weilburg.de am 20. Feb. 2022
E-Mail: kontakt@schulforum-limburg-weilburg.de

Statusbericht (mobile) Jugendarbeit und (aufsuchende) Jugendsozialarbeit in Rheinland-Pfalz in Zeiten von Corona

Seit nunmehr fast zwei Jahren findet Ihre und unsere Arbeit unter veränderten Bedingungen und immer wieder unter (teils starken) Einschränkungen statt. Im Frühsommer 2020 hat das Jugendministerium Rheinland-Pfalz bereits eine Erhebung bei der Servicestelle Kinder und Jugend des Instituts für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH beauftragt und Sie zu Ihrer Arbeit sowie zu den Angeboten für junge Menschen während des ersten Lockdowns befragt. Die Befragung lieferte wichtige Ergebnisse zu den Veränderungen in der Jugend(sozial)arbeit und Jugendverbandsarbeit sowie zu den Bedarfen dieser Leistungsbereiche und unterstrich noch einmal ihre Systemrelevanz in der Corona-Zeit. Auf Basis der Ergebnisse ließen sich notwendige Schlussfolgerungen mit Blick auf die Stärkung der kommunalen Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sowie der Jugendverbandsarbeit ziehen. (Den Bericht zur Befragung finden Sie unter: https://mffki.rlp.de/de/themen/kinder-und-jugend/jugendpolitik). Für Ihre Mitarbeit möchten wir uns im Namen aller Beteiligten noch einmal ganz herzlich bedanken.

 

Nun startet die Servicestelle Kinder und Jugend des Instituts für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH im Auftrag des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration eine weitere Befragung, um Sie erneut zu Ihrer Situation und Ihrer Arbeit zu befragen.

Ziel der zweiten Erhebung ist es, die weiteren und ggfls. auch langfristigen coronabedingten Veränderungen Ihrer Arbeit für und mit den jungen Menschen zu dokumentieren, Veränderungen bei Ihren Zielgruppen sowie aktuelle Herausforderungen zu erfassen und Hinweise auf weitere Entwicklungs- aber auch Unterstützungsbedarfe zu erheben.

Link zur Befragung: http://Fachkraeftebefragung2022.ism-mz.de